13 Glaubenssätze, die dich davon abhalten, deiner inneren Stimme zu vertrauen
Wenn jeder Mensch zuerst für sich selbst sorgt und dafür, dass es ihm gut geht, ist an alle gedacht. Doch so einfach ist es nicht. Glaubensmuster, Konditionierungen und Angst halten einen Menschen davon ab, sich selbst an erste Stelle zu setzen.
Und manchmal sind Menschen auch einfach nur glücklich in ihrer Rolle, sich devot und aufopfernd zu verhalten. Sie fühlen sich wohl in der Herde Gleichgesinnter und leben gern nach den Vorgaben anderer. Für diese Personen freue ich mich von ganzem Herzen (nein, keine Ironie). Und für alle anderen wünsche ich mir, dass meine Worte Augenöffner sind und ihnen ihre Automatismen bewusster werden.
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Innere Weisheit – meine Definition
Mit Worten ist das ja oft so eine Sache. Sie werden unterschiedlich verstanden, denn jede Person hat einen anderen Ausgangspunkt, ein anderes Verständnis, wurde anders geprägt. Deshalb hier die Worte aus meinem Glossar, was für mich die Innere Weisheit ist:
INNERE WEISHEIT – Bauchgefühl, Herzstimme, Innere Stimme, Stimme der Seele, Intuition – wie auch immer das Kind genannt werden will. Gemeint ist hier die Stimme, die du im Inneren wahrnehmen kannst, wenn du deinem rein kognitiven Denken eine Pause gönnst und aufhörst, das, was du erlebst, ausschließlich mit deinem Verstand erfassen, bewerten und verstehen zu wollen.
Warum ist es wichtig, die ureigene Innere Weisheit zu leben?
Wir brauchen ein Neues Miteinander. Und ich bin der absoluten Überzeugung, dass es der Welt erst dann besser geht, wenn es dem einzelnen Menschen besser geht. Und was der Mensch verursacht hat, darf er auch wieder gut machen. Abwälzen ist nicht.
Mir selbst hat das Funktionieren-Müssen über die Jahre mehrere Burnouts und Diagnosen wie Anpassungsstörung und Depression gebracht. Immer mal wieder. Bis ich erkannt habe, dass das, was ich lebe, gar nicht mir entspricht. Und den Mut gefunden habe, auszusteigen und meinen ureigenen Weg zu gehen.
Neben der besseren Gesundheit gibt’s hier auf meinem Blob weitere 16 Gründe, warum es wichtig ist, die Innere Weisheit laut sein zu lassen und sie zu leben.
Wenn es scheinbar nur Vorteile gibt, die ureigene Innere Weisheit zu leben und sich selbst zu vertrauen, warum tun es dann nicht alle?
Der Mensch ist neben dem Herdentier („was alle tun, muss gut sein“) auch ein Gewohnheitstier. Und so lange ihm, dem Menschen, Dinge nicht bewusst sind, denkt er, es müsse so sein. Weil es schon immer so war. Weil es alle anderen so machen. Weil er, der Mensch, keine Alternativen sehen kann. Oder. Oder. Oder.
Noch mehr Glaubenssätze, die den Menschen davon abhalten, sich selbst zu leben und der Inneren Stimme zu vertrauen:
1. „Andere wissen besser als ich, was für mich richtig und wichtig ist.“
Nur die Wenigsten wurden seit ihrer Kindheit darin bestärkt, dass das, was sie in sich fühlen und wahrnehmen, gut und richtig ist.
In meiner Generation (1975) war es noch an der Tagesordnung, das machen zu müssen, was das ältere Gegenüber für das Beste hielt.
Still sein und sich anpassen war oft leichter als zu rebellieren. Schließlich ging es darum, zu überleben. Ein Kind ist darauf angewiesen, dass die „Großen“ es versorgen und nicht ausstoßen.
Nur: Heute bist du kein Kind mehr und du selbst weißt ganz genau, was das Beste für dich ist. Trau dich!
2. „Es ist gefährlich, auf mein Bauchgefühl, meine Intuition zu hören.“
Hast du es doch gewagt, deine eigenen Gefühle oder deine eigene Meinung kund zu tun, war das oft nicht erwünscht und wurde mit den unterschiedlichsten Sanktionen bestraft.
So hat dein Unterbewusstsein abgespeichert, dass es gefährlich ist – dass dein Überleben nicht gesichert ist – wenn du das, was du fühlst, wahrnimmst und denkst, aus dir heraus lässt.
Oder du warst als ErwachseneR schon einmal völlig überzeugt, das richtige zu tun, und auf den ersten Blick wurde alles nur noch schlimmer?
So schlimm, dass du lieber zurück gerudert bist. In alte Fahrwasser – die findest du zwar doof, aber die kennst du wenigstens und nichts kann dich überraschen.
Mit diesem Zurückrudern hast du dem Leben die Chance genommen, zu deinem Besten wirken. Mein Tipp: Such dir eine Person, die dich durch diese unruhigen Fahrwasser begleitet. Eine, die das selbst erlebt hat. Zum Beispiel mich. #love
3. „Ich brauche die Zustimmung und Bestätigung anderer, um sicher zu sein, dass ich das Richtige tue.“
Heutzutage wird dieses Verhalten auch People Pleasing genannt und ist sehr weit verbreitet. In den unterschiedlichsten Facetten.
Es ist die Sicherheit, die du hast, wenn du die Bestätigung erhältst, dass das, was du tust, das Richtige ist. Ob es bei dir die Angst vor Strafe ist, die dahinter steckt oder der fehlende Mut, für das eigene Handeln die Verantwortung zu übernehmen oder etwas anderes, kannst nur du wissen.
Ich werde in Kürze einen eigenen Beitrag für dieses sehr wichtige Thema des People Pleasings veröffentlichen.
4. „Es ist einfacher, den Anweisungen anderer zu folgen, anstatt auf meine eigene Innere Weisheit zu vertrauen.“
Für das, was du tust, erhältst du keinen Gegenwind. Prima. Also ist alles leicht und du bist glücklich.
Nicht?
Anweisungen zu befolgen – tun, was andere dir sagen – was steckt bei dir dahinter?
Ist es die Angst vor Ablehnung? Kannst du es nicht ertragen, von anderen kritisiert zu werden? Versuchst du deshalb, Konflikte zu vermeiden und die Harmonie in all deinen Beziehungen zu wahren?
Auf wessen Kosten geht dieses Verhalten? Auf deine oder die deines Gegenübers?
5. „Ich muss immer rational und logisch handeln, Emotionen sind unzuverlässig.“
Dein Kopf, dein Verstand ist deine Intelligenz. Nicht deine Weisheit.
All das Wissen, welches du im Kopf durch Lernen, Wiederholen, Lesen, Üben, Machen, … gewonnen und gespeichert hast, ist wichtig. Wichtig für deinen analytischen Verstand..
Nicht auszudenken, wo wir wären, wenn die Gesellschaft keine klugen Köpfe hätte.
Und dennoch kann dein Verstand dich davon abhalten, dich auf die Intelligenz deines Herzen zu verlassen. Die Stimme deiner Inneren Weisheit.
Denn er will auch hier analysieren, begründen und Zusammenhänge herstellen.
Will mein Kopf auch. Und ich lass ihn. Immer dann, wenn ich ICH ihm die Zeit dafür einräume.
ICH bestimme über meinem Verstand und sage ihm, wann es Zeit, eine Pause einzulegen und mal fünf gerade sein zu lassen. Nicht er bestimmt über mich.
6. „Ich bin nicht spirituell genug, um meine Innere Weisheit zu erkennen.“
Alternativ: „Auf die Stimme meiner Inneren Weisheit zu hören, ist mir zu spirituell.“
Wir alle kommen als fertige, komplette Wesen zur Welt. Und lernen nach und nach, uns unserer Welt, in die wir hinein geboren wurden, anzupassen. Ohne Sprache können wir uns nur schwer verständigen. Ohne Gehen können wir uns nur schwer fortbewegen.
In der westlichen Leistungsgesellschaft verlieren wir unsere Spiritualität, die wir seit Geburt sind, mehr und mehr. Unser Kopf, unser logischer Verstand, unsere messbare Ratio hat das Sagen. An unserer Intelligenz ist nichts falsch, sie ist gut, richtig und wichtig. Und dennoch sollten wir uns von ihr nicht unser Leben bestimmen lassen und uns durch sie davon abhalten lassen, tiefer in uns selbst zu gehen. #Neugier
7. „Es ist egoistisch, sich auf sich selbst zu konzentrieren und nach seiner Inneren Weisheit zu leben.“
Hast du Angst, als egoistisch oder gar narzisstisch gesehen zu werden, wenn du dem Ruf deines Herzens folgst?
Was werden bloß die anderen denken, jetzt, nachdem du dich jahrelang für sie aufgeopfert hast und dein eigenes Leben für sie hintan gestellt hast?!
Ich kann dich beruhigen. Allein diese Gedanken, dass du narzisstisch oder auch „nur“ egoistisch sein könntest, spricht für dich und dein hohes Maß an Empathie.
8. „Ich habe keine Zeit, mich mit meiner inneren Stimme auseinanderzusetzen.“
Die Seele spricht zu dem Körper „Kannst du mir helfen? Auf mich hört mein Mensch nicht.“
„Ich werde krank werden, so wird er Zeit für dich haben.“ antwortet der Körper der Seele.
9. „Meine Vergangenheit und meine Erfahrungen bestimmen meine Zukunft mehr als meine Innere Weisheit.“
Die Erfahrungen der Vergangenheit bestimmen bei unbewussten Menschen die Zukunft, ist richtig.
Doch du kannst die Vergangenheit nicht ändern und die Zukunft nicht bestimmen
Dein Leben findet nur in einem einzigen Moment statt: Jetzt. Und wieder jetzt. Und jetzt.
Und in jedem Jetzt hast du die Gelegenheit, die Erfahrungen deiner Vergangenheit sein zu lassen was sie sind: Erfahrungen der Vergangenheit. Mehr nicht. Auch wenn die Erlebnisse noch so schmerzhaft waren und du sie deshalb nicht loslassen kannst: Sie sind nicht mehr als ein „es war einmal“.
10. „Es ist leichter, mich von äußeren Begebenheiten leiten zu lassen, anstatt auf meine innere Stimme zu hören.“
Die Milch fällt runter und hinterlässt eine Riesensauerei. Und du schimpfst und fluchst.
Die Milch fällt runter und hinterlässt eine Riesensauerei. DeinE PartnerIn erscheint, lächelt dich an und wischt alles weg. Dir geht es gut.
Die U-Bahn ist rappelvoll. Du kannst kaum stehen. Und bist genervt.
Selbe U-Bahn. Selbes Gedrängel. Plötzlich steht jemand auf und bietet dir einen Platz an. Du freust dich, dir geht es gut.
Du bist im Auto unterwegs. Dichter Verkehr. Plötzlich hält vor dir ein Fahrzeug, die Fahrerin steigt aus und lässt die drei weiteren Passagiere in aller Ruhe aussteigen. Du bist wütend, weil du jetzt noch mehr aufgehalten wirst.
Du bist im Auto unterwegs. Dichter Verkehr. Plötzlich hält vor dir ein Fahrzeug, die Fahrerin steigt aus und lässt die drei weiteren Passagiere in aller Ruhe aussteigen. Du bist von diesem Geschehen durch ein wundervolles Erlebnis auf der anderen Seite deines Autos abgelenkt. Dir geht es gut.
Was ist bei allen sechs Situationen gleich? Richtig, du reagierst auf äußere Erlebnisse. Das Außen bestimmt, wie es dir geht.
Und vielleicht ist es am Anfang tatsächlich schwieriger, sich stets auf sein Inneres zu konzentrieren. Aber das ist wie ein Muskel – je öfter du den Fokus in dein Inneres verlagerst und es dadurch übst, umso leichter wird es dir in Stresssituationen fallen.

11. „Meine Umgebung und die Meinungen anderer sind wichtiger als meine eigene innere Führung.“
Bist du in einer Familie oder einer Kultur aufgewachsen, in der individuelles Denken weniger geschätzt wurde als der Wert des Kollektivs und dessen Normen?
Oder fehlt es dir an Selbstvertrauen und du suchst Orientierung und Sicherheit bei den Menschen im Außen?
Macht es dich glücklich, der Herde zu folgen?
Oder ist es die Bequemlichkeit und Gewohnheit, die dich daran hindert, dass sichere Nest der Geborgenheit zu verlassen und dich mit dir selbst auseinander zu setzen?
Fürchtest du dich vor dem Verlust deines sozialen Umfelds, welches dir Trost und Liebe schenkt, wenn es dir in deiner beschissenen Situation mal wieder nicht so gut geht?
Was ist dein Grund, dass dir das Außen wichtiger ist als die wichtigste Person in deinem Leben – du selbst?
12. „Wenn ich nach meiner inneren Weisheit lebe, werde ich von anderen nicht akzeptiert oder respektiert.“
Menschen sind soziale Wesen und die Angst vor dem Ausgeschlossensein ist nachvollziehbar. Und unbegründet.
Denn wer dich nicht mag, weil du du bist, sollte es dir nicht wert sein, dass du Zeit und Energie in eure Beziehung (Partnerschaft, Freundschaft, …) investierst.
13. „Nach meiner Inneren Weisheit zu leben bedeutet Unsicherheit und Veränderung. beides ist unangenehm.“
Kann ich absolut nachvollziehen. Unsicherheit ist nicht toll. Und wenn sie dann auch noch durch die selbst gewählte Veränderung in deinem Leben geschieht, ist das gleich gar nicht großartig.
Gedanken wie „Was, wenn es schief geht?“ sind dir sicher nicht fremd.
Und nun?
Wenn du dich entscheidest, nichts zu verändern und in deiner Situation zu verharren, ist der Höhepunkt deines Schmerzlevels noch nicht erreicht. Du „leidest“ noch nicht genug. Klingt blöd, ist aber so.
Eine Veränderung im Außen steht früher oder später sowieso an. Das Leben wird dich genau dorthin bringen, wo du bestmöglich wirken kannst. Und wenn du jetzt – wenn auch nur subtil – unzufrieden bist, ist das nicht der Platz, an den du gehörst. Oder es ist nicht die innere Einstellung, die dich dorthin bringt, wo deine allumfängliche Erfüllung wartet.
Quintessenz
Sicher ist dir aufgefallen, dass es sich bei all den Glaubenssätzen oft um alte Muster handelt. Dass es meist darum geht, dass du früher nicht genug oder zu viel warst und dich heute deshalb einschränkst.
Herzlichen Glückwunsch! Du hast erkannt. Etwas ist in dein Bewusstsein gerückt und ist nun bereit aus einem anderen Blickwinkel betrachtet zu werden.
Doch bitte verurteile dich nicht. Dein Verhalten war früher Teil einer Lösung für dein Problem. Das Problem existiert höchstwahrscheinlich nicht mehr. Nur das daraus resultierende Verhalten hat sich eingeschlichen und ist geblieben. Bis jetzt. Denn nun hast du erkannt und des ist dir bewusst.
Was kannst du also tun?
Sei dir die Mutter die du dir gewünscht hast. Wichtig ist, dass es hier um die Feminine, Weibliche Energie geht. Die Energie des Mitgefühls, die Energie der Annahme, der Hingabe.
Wenn du zukünftig wieder von alten Glaubenssätzen ausgebremst wirst – erinnere dich, dass das das dein früheres Ich – meist du als Kind – in dir ist, welches sich erinnert. Und dann sei diesem früheren Ich gegenüber, dem Kind in dir, die Mutter, die du dir für es wünschst. Und gib ihm all die Liebe, die dir zur Verfügung steht.
Bonus: Mit diesem Vorgehen entlässt du alle deine Mitmenschen – einschließlich deiner leiblichen Mutter – aus der Verantwortung, dass es dir gut geht. Denn niemand ist für dich und dein Wohlergehen verantwortlich. Außer dir selbst.

Dein Kopf ist deine Intelligenz. Nicht deine Weisheit.
Arbeite mit mir und entdecke die Tiefe deiner Inneren Weisheit. Für dein erfülltes Leben in allen Bereichen.
